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Warnsignale einer toxischen Beziehung (Teil 2)

Eine toxische Beziehung gleicht einem wahren Überlebenskampf.

Ständige Konflikte, Schuldzuweisungen und Trennungsdrohungen stehen dabei an der Tagesordnung. Im ersten Teil dieser 4-teiligen Beitragsreihe habe ich dir erklärt, was eine toxische Beziehung ist und warum viele Betroffene daran festhalten. In diesem zweiten Teil möchte ich dir die Warnsignale einer toxischen Beziehung näherbringen.

“Diese Anzeichen verraten dir, ob eure Liebe einer ungesunden, toxischen Beziehung gleicht.”

Das Missachten von Grenzen einer toxischen Beziehung

Das Festlegen von Grenzen ist für eine gesunde Partnerschaft ausschlaggebend. Grenzen sind wichtig im Zusammenhang der Privatsphäre, in der Kommunikation und dem Freiraum, den man sich gegenseitig in einer Beziehung lässt. In einer toxischen Beziehung werden die Grenzen dieser Aspekte jedoch nicht respektiert. Sollte einer von euch die Grenzen des anderen missachten, sodass ein Eingriff in die Privatsphäre erfolgt oder sich die Unabhängigkeit des anderen bedroht sieht, dann spricht das für eine toxische Beziehung. Ebenso ist ein respektloser Umgang gekennzeichnet von Beleidigungen, Schikanen und Erniedrigungen, wobei das Selbstwertgefühl des anderen verletzt wird, immer ein Indiz dafür, dass ihr euch in einer toxischen Beziehung befindet.

Ignoranz des Partners

Ein weiteres Anzeichen für eine toxische Beziehung ist das Missachten von wichtigen Wünschen und Äußerungen in der Partnerschaft. Du bittest deinen Partner mit einer Verhaltensweise aufzuhören, weil sie dich sehr verletzt und dein Partner ignoriert das, oder noch schlimmer, er setzt dieses verletzende Verhalten stets fort? Sobald in einer Partnerschaft nicht auf gegenseitiges Wohlbefinden geachtet und den Bedürfnissen des Partners die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt wird, könnte das ein Anzeichen für ein ungesundes Verhältnis sein. Verstärkt wird das ganze durch vorherrschende egozentrische Charaktereigenschaften.

Ständige Kontrolle

Ein immer wiederkehrendes Problem, das sich in toxischen Beziehungen wiederfindet, ist das übermäßige Verlangen nach Kontrolle. Die Partnerschaft lässt keinen persönlichen Freiraum mehr zu und beruht auf zahlreichen Einschränkungen. Sobald Verbote und Rechenschaftspflicht den Alltag bestimmen und die Partnerschaft keinen Raum mehr für ein Eigenleben bietet, dann handelt es sich um eine toxische Beziehung. Die Ausübung der Kontrolle und mögliche Verbote werden dann meist versucht mittels Trennungsdrohungen durchzusetzen. Die Androhung, den Partner zu verlassen, ist damit nicht nur ein Versuch den eigenen Willen durchzusetzen, sondern auch eine Möglichkeit, die Macht über den Partner zu behalten.

Manipulation und Mindgames

Der Versuch der Manipulation ist einer der offensichtlichsten Anzeichen einer toxischen Beziehung. Bekommst du in der Partnerschaft das Gefühl vermittelt, an Allem schuld und nie genug zu sein, während sich dein Partner im Gegenzug immer in der Opferrolle sieht? Sobald in der Beziehung eine permanente Schuldumkehr stattfindet und dein Partner dir in jeglicher Hinsicht versucht, die Worte im Mund umzudrehen, handelt es sich womöglich um Manipulationsversuche und damit um eine toxische Beziehung. Die Verdrehung von Tatsachen, eine verzerrte Darstellung aller Ereignisse bis der Partner schließlich selbst nicht mehr weiß, was wahr oder falsch ist, bezeichnet man auch als Mindgames ­­– Spiele mit dem Verstand, um den Partner regelrecht in den Wahnsinn zu treiben.

Keine Kompromissbereitschaft

Kompromissbereitschaft ist das A und O einer harmonischen Beziehung. Es ist nicht immer möglich, in jedem Punkt einer Meinung zu sein, deshalb ist es wichtig, Kompromisse einzugehen, damit beide Partner auf ihre Kosten kommen. Beruht diese Kompromissbereitschaft jedoch immer nur auf einem einseitigen Verhältnis, dann spricht das für eine toxische Beziehung. In einer gesunden Beziehung steckt nicht immer nur ein Partner zurück, während der andere sich alles erlaubt. Beide müssen sich aneinander anpassen und einen Mittelweg finden. Ist das jedoch nicht gegeben, fällt die Beziehung aus dem Gleichgewicht und geht zu Lasten des Partners, der als einziger Kompromisse eingeht.

Extreme Stimmungsschwankungen, unberechtigte Anschuldigungen und Liebesentzug

Weitere typische Anzeichen sind eine Kombination aus einer unberechenbaren Stimmungslage, gepaart mit grundlosen Anschuldigungen und Liebesentzug. Der Partner wechselt von einem Stimmungsextrem ins nächste. Dabei weiß man nie, ob die liebevolle, mitfühlende Art nicht plötzlich in eine bodenlose Boshaftigkeit wechselt. Begleitet werden diese Stimmungsschwankungen meist von unberechtigten Anschuldigungen und Vorwürfen, obwohl man sich nichts zu Schulden kommen lassen hat. Im Zuge der emotionalen Ausbrüche und Schuldzuweisungen entzieht der toxische Partner einem die Zuneigung und Liebe und bringt einen damit in eine emotionale Notlage.

Ist man erst in dem Teufelskreislauf einer toxischen Beziehung gefangen, fällt es den Betroffenen sehr schwer eigenständig zu erkennen, ob sie sich in dieser Art von Partnerschaft befinden. Im nächsten Teil verrate ich dir deshalb, wie du für dich selbst erkennen kannst, ob du dich in einer toxischen Beziehung befindest.